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Nachbericht Fohlenreise

Die 11. Auflage der österreichischen Fohlenreise ist beendet. Sie wurde vom Österreichischen Islandpferdeverband in Kooperation mit dem Zuchtverband Stadl-Paura und dem Österreichischen Islandpferdezuchtverband (ÖIZV) ausgerichtet.

Nachdem die Fohlenreise sehr kurzfristig am letzten regulären Tag krankheitsbedingt abgebrochen werden musste, konnten heute die letzten Fohlen geprüft werden. Wir bedauern nochmals die Unannehmlichkeiten und entschuldigen uns bei den enttäuschten Züchterinnen und Züchtern. Wir haben jedoch alles getan, um die Fohlenreise zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Da international alle Fohlenbeurteilungen etwa zur gleichen Zeit stattfinden, ist es gar nicht so einfach, einen Materialrichter zu finden, der mit zwei ehrenamtlichen Helfern 5 Tage am Stück durch Österreich fährt und täglich an zwei verschiedenen Orten Fohlen, Jungpferde und Stuten beurteilt. Da kommen gut und gerne 3.000 km zusammen, lange Arbeitstage für alle inklusive.

Auch in diesem Jahr konnten wir Barbara Frische als kompetente und erfahrene Richterin gewinnen, die mit ausführlichen Erläuterungen die Pferde bewertete. Benedikt Kocher war als bewährter Richterschreiber mit von der Partie und Dietmar Weinberger betreute am Laptop die Rechenstelle und druckte die Urkunden.

Auch der organisatorische Aufwand im Vorfeld war enorm. Herzlichen Dank an alle Beteiligten im Hintergrund, allen voran Inge Weinberger, Raimund Pließnig und Barbara Kirchmayr.

Die Beurteilung der Fohlen ist ausgesprochen anspruchsvoll, sie werden bei Fuß der Mutter vorgestellt. Es werden das Exterieur, das Interieur und die Gangarten beurteilt. Jedes Pferd erhält drei Teilnoten, die für die Gesamtnote verschieden gewichtet sind: das Exterieur zählt 30%, der Charakter 20% und Gänge 50%. Ein erläuternder Richterspruch beschreibt das Pferd zusätzlich.

Insgesamt wurden 57 Fohlen (24 Hengstfohlen, 33 Stutfohlen) und 15 Stuten bzw. Jungpferde vorgestellt. Aufgrund des frühen Termins konnten leider nicht alle Züchterinnen und Züchter ihre Pferde präsentieren.

Gesamtsieger und bestes Stutfohlen wurde Gersemi von Weistrach (V: Eldur frá Kvíarhóli, M: Gerpla frá Varmá) mit einer Gesamtnote von 8,30 (Ext. 8,3, Char. 8,3, Gänge 8,3) aus der Zucht von Familie Kirchmayr. Der Richterspruch beschreibt sie als noch junges, gut aufgerichtetes Fünfgangfohlen mit sehr gut balanciertem Naturtölt, gut mittleren Bewegungen, viel Tempo, guten Trabansätzen, mit Rennpassveranlagung.

Platz zwei in der Gesamtwertung und bestes Hengstfohlen wurde Glói vom Baierhof (V: Teitur vom Riggau, M: Gloría vom Moarschusterhof) aus der Zucht von Lisa Bind. Glói erreichte eine Geamtnote von 8,15 (Ext. 8,1, Char. 8,1, Gänge 8,2). Der Richterspruch lautet: Gut aufgerichtetes Fünfgangfohlen mit guter Kombination aus fließender und gespannter Energie, hoher Tempofähigkeit und Balance und harmonischem Gebäude.

Beste Jungstute wurde Glódís vom Baierhof (V: Svaði frá Hólum, M: Gloría vom Moarschusterhof), geb. 2021, mit einer Gesamtnote von 8,12 (Ext. 8,1, Char. 8,2, Gänge 8,1), Züchter Islandpferde Baierhof, Besitzerin Lisa Bind. Ihr Richterspruch lautet: Typvolle, sehr gut entwickelte Fünfgangstute mit guter Halsoberlinie, fließenden Bewegungen, viel Naturtölt, deutlicher Rennpassveranlagung, guter Gangverteilung, momentan etwas vorgetieft, zeigte trotzdem gute Tempofähigkeit.

Bester Junghengst Viti frá Miðhrauni (V: Viðar frá Skör, M: Sinfonía frá Völlum), geb. 2021, mit einer Gesamtnote von 8,11 (Ext. 8,0, Char. 8,3, Gänge 8,1), Züchterin Petra Gastl, Besitzerin Helga Hochstöger. Richterspruch: Fleißiger, aufmerksamer Fünfgang-Junghengst, sehr weit entwickelt, mit sehr guter Aktion, fließender Energie, mit außergewöhnlichem Schritt und viel Tölt in den Übergängen.

Die Basisprüfung gewann Valentína vom Ullersberg (V: Þróttur frá Hvalnesi, M. Væring frá Auðsholtshjáleigu) mit einer Gesamtnote von 8,11 (Ext. 7,9, Char. 8,2, Gänge 8,2), im Besitz von Verena Kirchmayr. Richterspruch: Fein reagierende, temperamentvolle Fünfgangstute mit akzentuierten, großen Bewegungen aus der Schulter, sehr guter Tempofähigkeit und Balance, viel Tölt und deutlicher Rennpassveranlagung.

Das abschließende Fazit von Barbara Frische unterstreicht deutlich, wie gut sich die Zucht in Österreich weiterentwickelt hat. Ein Kompliment allen Züchtern und ein herzliches Dankeschön an alle Hofbesitzer, die ihre Anlage zur Verfügung gestellt haben.

Wir gratulieren allen Züchterinnen und Züchtern zu ihren Fohlen und wünschen für die weitere Aufzucht viel Glück.

Dietmar Weinberger

Hinweis: Die Ergebnisse sind im Archiv auf https://ticker.icetestng.com zu finden.